top of page

Woche 14-17: Oxapampa und Alltag


Nach den Ferien und der Reise nach Piura hiess es dann wieder Schule und ich war froh endlich

meine Freunde wieder zu sehen. Ich war zwar nur ein verlängeretes Wochenende weg aber es ist mir wie eine Ewigkeit vorgekommen.

Am Sonntag war in Peru Volkszählung, dass heisst von 8 Uhr morgens bis 5 Uhr abends durfte niemand das Haus verlassen, weil irgendwann in diesem Zeitraum die Zähler vorbeigekommen sind. Sie haben wie gesagt die Einwohner gezählt und auch einige Fragen zu ihrem Leben gestellt.

Am Dienstagabend hatten wir einen Anlass von Rotary. Und zwar haben wir uns alle an der Küste getroffen und dort solche Leuchtballons abgelassen um zu feiern dass Polio nur noch in zwei Ländern auf der Welt existiert.

Am Donnerstagabend bin ich mit meinen gepackten Sachen zu Salome gegeangen, da wir um 1 Uhr nachts nach Oxapampa losfuhren und ihr Vater uns zum Abfahrtsort gebracht hat. Es war eine lange Fahrt und wir sind erst um 12 Uhr Mittags am nächsten Tag in Oxapampa angekommen. Oxapampa ist ein Gebiet in der Sierra, direkt an der Grenze zur Selva, wo früher viele deutsche und österreichische Einwanderer hingegangen sind. Desahlb ist dort die Kutur ein bisschen wie in Deutschland vor ein paar Jahrzehnten. Es gibt sogar Dörfer in dennen sie noch Deutsch sprechen, weil sie so lange von allen anderen abgeschotten waren. Insgesamt konnten 20 Austauschschüler aus Lima mit auf den Trip kommen und wir haben dort in einem wunderschönen Hotel mit Bungalows geschlafen. Nachdem wir angekommen waren, gab es eine kurze Tanzaufführung für uns und etwas kleines zu essen. Danach sind wir zum Hauptplatz des Ortes gefahren um das zu machen für das dieser Trip eigentlich da war und zwar Rollstühle verteilen an Leute die sich selber keine leisten können. Dort angekommen hat uns eine riesige Zeremonie erwartet, danach haben wir die Rollstühle aufgebaut und an die Leute verteilt. Zum Schluss gab es nocheinmal eine Tanzaufführung für uns mit traditionellen Tänzen. Ich finde es natürlich grosartig dass Rotary Rollstühle an Leute verteilt die sie brauchen, sie sich aber nicht leisten können, aber ich fand es schade das wir Austauschschüler so viel Aufmerksamkeit bekommen haben. Ich finde bei einem solchen Anlass sollten die Betroffenen Aufmerksamkeit bekommen und nicht wir. Die nächsten zwei Tage haben wir noch ein paar touristische Orte besucht. Wir waren auf einem Hof, wo Milchprodukte hergestellt werden, dass war fand ich zwar nicht so toll und der Mann der uns dort alles gezeigt hat, wirkte selber voll traurig als er uns erklärt hat was mit den mänlichen Babies und den Kühen die nicht mehr genug Milch produzieren geschieht. Aber danach haben trotzdem alle genüsslich den Käse probiert... Danach waren bei einer Kaffeeplantage um Kaffee zu probieren und anschliessend bei einer Brauerei. Ich habe dort wieder gemerkt wie sehr ich in Lima die Natur vermisse und habe es voll genossen wieder im grünen zu sein. Das Mitagessen haben wir bei einem Stamm von dort gegssen und sie haben uns ein bisschen über sich erzählt. Am Nachmittag waren wir auf einer Farm wo wir uns eine Tourishow angesehen haben, bei der sie ihre österreich-deutsche Traditionen gezeigt haben. Am Sonntag sind wir noch zu einem Wasserfall gefahren und sollten eigentlich um 14 Uhr nach Lima losfahren. Unser Bus kam dann aber erst um 17 Uhr und so sind wir auch erst um 5 Uhr morgens in Lima angekommen.

Am nächsten Tag war Halloween und ich bin mit ein paar anderen ins Kino gegangen um ein Horrorfilm zu schauen und danach hat eine Freundin bei mir übernachtet. Wir haben bis 4 Uhr morgens geredet bis wir dann endlich schlafen gingen. Am nächsten Tag hatten wir Schulfrei und so sind wir Essen gegangen und danach ein bisschen durch Miraflores spaziert. Am Abend bin ich mit meinem Gastvater und anderen aus der Familie Chifa essen gegangen. So nennen sie hier das chinesische Essen. Dort war auch ein kleines Mädchen und sie war so süss. Sie ist direkt zu mir gekommen und hat mich gefragt ob ich mit ihr spiele und so haben wir fast die ganze Zeit mit ihren Figuren gespielt. Ausserdem war sie voll begeistert von meinen Snapchat Filtern.

Am Dienstag (07.11) ist mir etwas richtig dummes passiert... Ich war am Morgen mein Mittagessen noch kurz am vorbereiten, als ich beim Versuch den Kern aus der Avocado zu nehmen mit dem Messer abgerutscht, durch die Avocado und denn Zeigefinger meiner anderen Hand geschnitten habe. Aber naja kann ja passieren. Weil niemand sonst wach war und ich keine Pflaster hatte, habe ich einfach eine Serviette darum gehalten bis es aufhört zu bluten und habe mich fertig gemacht um in die Schule zu gehen. Als ich dann in der Schule angekommen war, habe ich germekt das der Schnitt doch ein bisschen schlimmer ist und ich vielleicht zum Schularzt gehen sollte um es zu desinfiszieren und ein Pflaster darauf zu tun. Dort angekommen wurde mir aber gesagt das ich in den Notfall gehen muss um es zu nähen und so haben sie meinem Gastvater angerufen. Er war zum Glück gerade noch zu Hause und konnte mich abholen kommen. Am Anfang hat mich das Ganze voll gestresst, weil mein Gastvater jetzt halt wegen mir nicht zur Arbeit gehen konnte und ich hatte auch noch nie genäht und sowieso...aber ich habe dann einfach beschlossen das Ganze mit Humor zu nehmen und so haben mein Gastvater und ich uns einfach über alles lustig gemacht was passiert ist. Und so sind wir dann zum Notfall gefahren, haben dort etwa 2h gewartet bis ich dran kam und mir der Schnitt mit drei Stichen genäht wurde. Wenigstens habe ich jetzt auch gesehen wie der Notfall in Peru so ist.

Am Mittwochabend hatte ich einen Vortrag in meinem Rotary Club. Ich musste über mich, meine Familie und mein Leben in der Schweiz erzählen. Natürlich alles in Spanisch, aber ich glaube es ist ganz gut gegangen. Ausserdem habe ich schweizer Schokolade verteilt, was natürlich alle super fanden.

Am Freitag war dann das erste Spiel Peru gegen Neuseeland, weswegen wir auch ohne Schuluniform zur Schue gehen konnten, solange wir etwas rot-weisses getragen haben. Alle waren natürlich richtig aufgeregt und haben ein riesen Ding daraus gemacht, aber am Schluss stand 0:0 und so mussten sie bis zum nächsten Mittwoch warten um zu wissen ob sie zur WM gehen können. Denn am nächsten Mittwoch haben sie wieder gegeneinander gespielt. Diesesmal war es die Entscheidung und der Präsident von Peru hatte sogar angekündigt das alle Staatsangestellten frei haben werden, falls Peru gewinnt. Ich habe das Spiel mit meinem Gastvater, seinen zwei Brüdern und ihrer Mutter geschaut und alle waren richtig emotional. Jedesmal wenn es heikel wurde sind die drei Brüder direkt aufgesprungen und haben herumgeschrien und als Peru am Ende mit 2:0 gewonnen hatte, haben sich alle umarmt und riesig gefreut. Peru war halt auch seit 36 Jahren nicht mehr an der WM, deshalb kann ich verstehen dass es etwas spezielles ist.

Ansonsten haben wir in letzter Zeit auch ziemlich viel zu tun für die Talent Nacht, die wir organisieren. Da sie schon bald stattfindet und wir noch sehr viel üben müssen, treffen wir uns jetzt zwei Mal wöchentlich um das ganze Programm durch zu machen. Ich begleite da zwei Lieder mit der Gitarre und mache bei ein paar Tänzen mit.

Wie ich vermutlich schon erwähnt habe machen wir dieses Event um Geld für unser Projekt zu sammeln, welches wir im März verwirklichen wollen. Und zwar gehen wir in ein Dorf in der Selva, wo sie Wasser aus dem Amazonas trinken und bauen dort einen Turm der das Wasser filtert. Mehr Infos dazu findet ihr hier: https://www.aguamoslojuntos.com/

Neben alldem, mache ich in letzter Zeit auch sonst viele Sachen mit anderen Austauschschülern und habe schon sehr gute Freunde gefunden, für was ich sehr dankbar bin.

Ich hoffe euch geht es auch allen gut!

Liebe Grüsse aus Peru,

Nadja:)


RECENT POSTS:
SEARCH BY TAGS:
Noch keine Tags.
bottom of page